Im Jahr 2020 hatten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Quakenbrück mit 131 Einsätzen einiges zu tun und das unter deutlich erschwerten Bedingungen.
Wohl erstmals seit Jahrzehnten, fällt die jährliche Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Quakenbrück in diesem Jahr, pandemiebedingt aus.
Einsätze in 2020:
Gleich der fünfte Einsatz im Jahr war ein Großbrand. Auf dem Gelände der ehemaligen Fahrradfabrik Kynast hatte ein Feuer in einem vermietenden Anbau, gefüllt mit nicht unerheblichen Mengen an gemischten Trödelwaren, reichlich Nahrung gefunden und sich rasch bis ins Innere der ehemaligen Produktionshallen ausgebreitet. Nach und nach mussten weitere Kräfte angefordert werden, um die Ausbreitung in angrenzende Hallen zu verhindern. So waren letztendlich um die 250 Einsatzkräfte von 20 Freiwilligen Feuerwehren aus drei Landkreisen vor Ort im Einsatz. Ebenso waren zahlreiche Kräfte vom DRK, des THW Quakenbrück, der Polizei, zwei Unternehmen aus Quakenbrück mit schwerem Räumgerät und viele weitere Helfer im Einsatz. Auch ein neuentwickelter ferngesteuerter Löschroboter von der Feuerwehr Lohne kam zum Einsatz, um ins Innere, der nicht mehr betretbaren Gebäudeteile einfahren zu können. Die letzten Feuerwehrkräfte konnten erst 14 Std. nach Brandausbruch die Einsatzstelle verlassen. Aufgrund versteckter Glutnester musste die Wehr an den Folgetagen immer wieder zu Nachlöscharbeiten ausrücken. Die Zusammenarbeit aller Organisationen hat sehr gut funktioniert. Menschen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden.
Im letzten Jahr kam es auch zu einem deutlichen Anstieg an „Technischen Hilfeleistungen“, unter anderem durch zwei große Unwetterlagen im Juni und September. Hier musste eine Vielzahl von Kellern nach starken Regenfällen ausgepumpt werden, größtenteils in den Stadtteilen Neustadt und Altstadt. Das THW OV Quakenbrück hat uns dabei in einem Abschnitt unterstützt.
Auch ein ausgedehnter Gebäudebrand im Stadtteil Altstadt und mehrere schwere Verkehrsunfälle mit Personenrettung waren die Aufgaben der Wehr im Jahr 2020.
So teilten sich die abgearbeiteten Einsätze in 35 Brandeinsätze, 83 technische Hilfeleistungen, 9 Fehlalarmierungen und 3 Fahrbereitschaften für den Leitenden Notarztes auf.
Personal und Ausbildung:
Im vergangenen Jahr konnten wir unsere Einsatzabteilung erfreulicher Weise mit 8 Kräften verstärken. Die meisten sind aus der Jugendfeuerwehr in die aktive Abteilung übergegangen und bringen somit schon eine gute Vorausbildung mit, aber auch Quereinsteiger waren dabei. Weiterhin suchen wir für die aktive Einsatzabteilung und speziell für die Jugendfeuerwehr noch Verstärkung, in der Jugendfeuerwehr können Kinder und Jugendliche ab dem 10 Lebensjahr mitmachen. Bei Fragen einfach eine Mail an jugendfeuerwehr@feuerwehr-quakenbrueck.de senden oder telefonisch unter 05431/4024 melden.
Seit Beginn der Pandemie und bis heute anhaltend, mussten leider viele Dienstabende komplett ausfallen bzw. konnten nur ohne praktische Tätigkeiten und mit Abstand durchgeführt werden. Durch ein umfangreiches Hygienekonzept, kleinen Gruppen, viel Theorieeinheiten und Ausbildung sowie Sitzungen über ein EDV-basiertes Onlinemeeting, konnten wir den Ausbildungsstand halten und erweitern.
Rückblick und Aussichten:
Schwerpunktmäßig lag das Hauptaugenmerk im letzten Jahr darauf, durch ein früh eingeführtes Hygienekonzept und oft auch privatem Verzicht, die Einsatzbereitschaft für die Bürger der Stadt aufrechtzuhalten. Denn eine Schwerpunktfeuerwehr, wie die unsere in Quakenbrück, kann nicht mal eben quarantänebedingt schließen. Somit wurde alles darin gesetzt, die Infektions- und Quarantänegefahr so gering wie möglich zu halten, um so auch in der Pandemie immer voll einsatzbereit zu bleiben.
Wir sehen optimistisch ins Jahr 2021, denn mit den anstehenden Impfungen steht die stärkste Waffe gegen das Virus bevor.
Für nähere Informationen zur Arbeit der Feuerwehr Quakenbrück, kann man sich jederzeit und tagesaktuell auf der Homepage www.feuerwehr-quakenbrueck.de, über Instagram oder Facebook informieren.
Text: Sven Dehnen, Ortsbrandmeister FFQ
